Geschichte des Volksparks

Das im Juli 1907 eingeweihte Volkspark-Gebäude gehört zu den größten und prominentesten Volkshäusern, die bis 1914 im mitteldeutschen Raum entstanden. Hoch über dem Ufer der Saale gelegen, prägt er auf eindrucksvolle Weise noch immer die Silhouette der Stadt Halle. Hallesche Arbeiter haben das Gebäude mit eigenen Mitteln als Versammlungs- und Kulturzentrum von den renommierten halleschen Architekten Albert und Ernst Heinrich Giese bauen lassen. Die wechselvolle der Nutzungsgeschichte des Volksparks ist in neueren Publikationen (100 Jahre Volkspark. Utopien | Legenden | Visionen. Nr. 18 der Schriftenreihe der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, Hrsg. Volkspark Halle e. V., Halle 2007 und Simone Trieder: Ein Palast für Arbeiter. 100 Jahre Volkspark. Hrsg. von Peter Gerlach & Moritz Götze, Mitteldeutsche kulturhistorische Hefte (HASEN-EDITION), Halle 2007) nachzulesen.

Zur Zeit seiner Entstehung war das attraktive Jugendstilgebäude ein modernes Volkshaus, in Größe und an politischer Bedeutung einzigartig unter den zahlreichen Volks- und Gewerkschaftshäusern in Deutschland. Es sollte bis 1989 dauern, bevor der Volkspark erneut ein Volkshaus werden konnte. Am 26. Oktober stellten sich hier die SED-Oberen der Stadt zum ersten Mal einem Gespräch mit den friedlichen Revolutionären.

Heutige Nutzung

Kernstück des im historisierenden Jugendstil errichteten Gebäudes bildet noch heute der Festsaal mit umlaufender Empore, der Platz für bis zu 1400 Besucher bietet. Neben der Händelhalle gehört er mit einer Fläche von 570 Quadratmetern zu den größten Multifunktionssälen der Stadt. Im kleinen Saal finden bis zu 450 Personen Platz. Eine besondere Eigenart des Volksparkensembles besteht in der Anordnung des Gebäudes innerhalb einer terrassierten Gartenanlage mit altem Baumbestand, historische Kolonnaden und bauzeitiger Konzertmuschel. Der Volkspark steht, einem italienischen Palazzo gleich, an der höchsten Stelle der Terrassengärten, die für Openair-Konzerte, Theateraufführungen und für die Gastronomie genutzt werden.

Im gesamten Volksparkensemble können Veranstaltungen mit bis zu 2700 Personen gleichzeitig durchgeführt werden.